Marrakesch
TEIL 2 - Die Stadt der 1000 Gegensätze
Was ihr unbedingt probieren müsst in Marocco ist der typische Minztee! Wahnsinnig süß, aber auch einfach sooo lecker!!! Wir haben jeden Tag mehrere Kännchen getrunken und das hat für uns einfach
zum Urlaubsgefühl dazu gehört. Natürlich haben wir uns auch in wenig durch die einheimischen Speisen durchprobiert. Hühnchen mit Zucker und Zimt war jetzt nicht so ein Highlight (lach), aber der
Rest war wirklich immer ein kulinarisches Erlebnis. Das Zentrum der Stadt ist der Djema el Fna: wo früher die Verurteilten hingerichtet wurden, wird heute gut und viel gegessen.
Tagsüber sieht man erst ein paar Buden und Schausteller. Doch abends schießen auf einmal die Verkaufsstände aus dem Boden und bieten kulinarische Spezialitäten der Region an. Wenn man so will,
ein riesiges Streetfood-Festival - nur eben jeden Tag. Womit man hier als Tourist leider leben muss ist, dass man hier unentwegt angesprochen wird: "Probieren Sie hier! Gucken sie da! Kaufen sie
dies! Kommen sie vorbei! Hier gibt´s das beste Wasauchimmer!" Egal, ob auf dem Markt oder in den Souks. Sobald man sich etwas näher anschauen wollte, macht der Verkäufer schon das erste Angebot.
Uns stand "Deutsch" wohl quasi auf der Stirn geschrieben, denn sogar in unserer Landessprache wurden wir angesprochen. "Erfahrung" meinte der eine, nach unseren irritierten Blicken.
Die Beziehung zwischen Einheimischen und Tourist kommt einem wie eine Hassliebe vor. Auf der einen Seite leben die Maroccaner natürlich von uns Touristen. Marocco ist sehr arm und das
ist leider auch nicht zu übersehen, unter welchen Bedingungen die Einheimischen hier teilweise leben. Andererseits scheinen sie auch ziemlich genervt von all den Menschen zu sein, die
ständig ahnungslos im Weg rumstehen und Fotos von ihnen und ihrer Ware machen. Wer mag das schon?! Und wir? Wir kommen und wollen alles mitnehmen im Urlaub und diese Kultur erleben, sind aber
genervt, wenn wir mit eben dieser nicht umgehen können. Man muss sich eben ein bisschen reinfuchsen. Die ersten 2 Tage sind wir auch auf ein paar typische Tricks reingefallen, bei denen man "rein
zufällig" im Gespräch mit einem Einheimischen plötzlich in einem Gewürzladen steht oder auf dem Berber-Markt landet, wo man eigentlich gar nicht hin wollte. Wenn man das aber erst einmal
durchschaut hat, kommt man von Tag zu Tag immer besser zurecht und kann sich mehr darauf konzentrieren, diese Stadt zu erleben und zu genießen.
Marrakesch hat vielleicht nicht so viele touristische Sehenswürdigkeiten wie andere Großstädte, aber man kann sich an dem Treiben, den Märkten, den Straßen, der Architektur gar nicht satt
sehen. Wenn man von dem riesigen Trubel dann doch mal eine Pause braucht, bieten unzählige Cafés, Bars und Restaurants mit Dachterrasse eine kleine Ruhepause und einen tollen Ausblick auf das
Gewusel. Natürlich haben wir uns auch die Empfehlungen des Reiseführers angeschaut, wie die Sardier-Gräber, Paläste, Museen, den Jüdischen Friedhof und einige Gärtent. Wo in
anderen Metropolen dort das größte Gedränge herrscht, haben wir dort wirklich Ruhe gefunden.
Übrigens brauch man nicht glauben, dass Marrakesch nur so aussieht, wie in 1001 Nacht. Fährt man zum Jardin de Majorelle ( den Garten, den Yves Sait Laurent für sich kaufte
und wo auch dessen Asche verstreut wurde ) steht man plötzlich in einer modernen Großstadt mit riesigen Wohnhäusern, Einkaufszentren, Banken, Designerläden und und und...eine ganz
andere Welt. Wir haben uns schon gefragt, ob dieser ganze Trara in der Medina nur für die Touristen gemacht wird. Unser Taxifahrer erzählte uns, dass er in einem riesigen Stadtteil außerhalb
wohnt in der Nähe des Flughafens. Aber in die Medina gehe er natürlich immer noch einkaufen - das gehört eben zum Leben in Marrakesch dazu.